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Überflutung, wenn euch das Wasser bis zum Hals steht

In meinen Paarberatungen gibt es viele Paare mit folgenden Auffälligkeiten:
- Sie scheint völlig aufgebracht, emotional auf Hochtouren, vielredend.
- Er wirkt passiv, abwehrend, abwartend, ebenfalls erschöpft.
Die Haltung des Paares ist voneinander abgewandt, sie haben kaum Blickkontakt und schauen auf den Boden.
Die Welt der Reizüberflutung macht auch vor der Haustür der Paare keinen Halt. Emotionale Überflutung ist gekennzeichnet durch endlos hitzige Diskussionen, die kräftezehrend und stressig sind. Negative Kritik und Verachtung stehen im Vordergrund. Überflutete Menschen können nicht mehr klar denken und nehmen die Wirklichkeit verzerrt wahr. Als Paar versinken sie dabei in unkontrollierbare Gefühle. Oftmals führt es dann zur emotionalen Entgleisung, jeder der Partner möchte nur eines: dass es irgendwie aufhört! Um sich zu schützen, weichen die Partner einander aus, was Isolation und Distanz zur Folge hat. Die körperlichen Empfindungen ähneln einer Panikattacke: Engegefühl, körperliche Unruhe und Fluchtimpuls. Nichts geht mehr. Es handelt sich also um ein Burn-out in der Partnerschaft. Die emotionale Entgleisung kann einseitig, aber auch wechselseitig sein. Emotionale Überflutung in der Paarbeziehung kann ein Indiz für das Scheitern der Partnerschaft sein!
Wenn Paare diese Situation beenden wollen, sollte an erster Stelle die Beruhigung stehen. Wenn das Paar Kompetenzen erwirbt, wie Achtsamkeit, Selbstregulierung, Selbstwahrnehmung, Selbstführung und Empathie, sitzen sie wieder in einem Boot.
Schwimmen in unterschiedlichen Elementen
Um sich zu beruhigen, entwickeln Männer und Frauen unterschiedliche Strategien. Männer „implodieren“ und Frauen „explodieren“. Männer beruhigen sich meist, wenn sie sich zurückziehen. Wenn die Männer „mauern“, geht der Puls der Frauen schlagartig in die Höhe. Frauen beruhigen sich, wenn sie über Probleme reden können. Deshalb gebe ich Männern und Frauen unterschiedliche Empfehlungen für den Umgang mit ihren Emotionen. Wenn Männer dem Konflikt nicht ausweichen und ihn nicht gleichbedeutend mit einem Angriff auf die Person werten und Frauen gezielt darauf achten, ihren Mann nicht zu attackieren, können sie einander besser wieder wahrnehmen. Momente–der-Aufmerksamkeit-Gespräche können dazu beitragen, die Überflutung zu besänftigen!
Hohe Wellen vermeiden
In meinen Beratungen wählen wir bewusst einen wertschätzenden Auftakt des Momente-der-Aufmerksamkeit-Gesprächs. Denn ein Gespräch mit Kritik und verachtenden Elementen zu beginnen, verbreitet eine negative Stimmung und führt zu den bereits beschriebenen Überflutungen. Ereignisse, die positiv erlebt wurden, die Freude und Lust bereitet haben, werden vorrangig thematisiert.